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Leicht macht Eun-Me Ahn es einem mit „Dancing Grandmothers“ nicht. Die südkoreanische Choreografin hat ihr Ensemble erweitert, um acht alte Frauen und einen alten Mann, zwischen 60 und 90, und deren Amateur-Tanzbewegungen geben das Repertoire für den Tanz der Profis vor. Das ist anrührend, phantasievoll, über rund 75 mit dröhnendem K-Pop beschallte Minuten ist es auch anstrengend, vor allem aber führt das Stück seine Protagonisten vor. Als Menschen, die sich aus ihrem Körperpanzer der strengen Selbstberrschung schälen und in diesem verletzlichen Moment des Loslassens eine theatrale Sensation darstellen. Freilich, das ist eine Ausstellung, die viel mit dem Begriff der Performance zu tun hat, was „Dancing Grandmothers“ gleich noch ein Stück weit komplizierter daherkommen lässt – nicht einmal richtig schlecht finden kann man das.

Eun-Me Ahn: Dancing Grandmothers. 07.12.2016, Kampnagel, Hamburg

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