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An rasselnden Ketten hängt Cécile Bally, durstig, furchtlos, angetreten, mit ihren Gehilfinnen ein rosarotes Kunstblutbad zu veranstalten, die Unsterblichkeit zu feiern, jahrhundertjährige Vampir*-Klischees abzuschütteln und Goyas Ungeheuer aus dem „Schlaf der Vernunft“ auf die Gegenwart loszulassen. Das ist der wache Traum von der Wollust am Theater, das seinen Schauer/Zauberwitz dadurch gewinnt, dass die Farbpatronen vom halb-halb-sichtbaren Techniker abgefeuert werden, die Vampirin Kreuze aus Holzpfählen zimmert und sich ihren schlimmsten Albträumen stellt. Vampirin neben Nicht-Vampirin, neben Baby-Vampirin, neben Dinosaurier-Vampir, neben Knoblauchgirlanden. Sound im bunten Dunkelreich liefert Katy Perry: We can dance, until we die, you and I will be young forever. Sorry, Dracula, das war’s dann mit Patriarchat.

Cécile Bally: The Sleep Of Reason. 15.01.2017, Tanztage, Sophiensaele Berlin.

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