ACADEMY Produktionshaus, Berlin: #2 Von der Schönheit und Seltsamkeit des Anlehnens. 22.09.2017, Haus der Berliner Festspiele.
Schon wieder ein Sofa, das Tanzgeschichte schreibt, dieses Mal ein grünes, ein Sofa zum Heben, Rücken, schön Drapieren, Wirkenlassen. Sieben junge Frauen* und ein Mann* üben, präzis und selbstbewusst, lässig entspanntes Lümmeln, zagen dann, sich krampfhaft an das Sofa und einander klammernd, sie stützen, schlingen, knoten, rangeln, raufen, kreischen, fangen sich – so, geht wieder. Energie, gekonntes Timing, wahrer Witz. Gestik, Mimik: sitzt, passt, hält, die Technik stimmt, variabel wechseln sie von Contact zu Release zu einem ganzen Parliament of Silly Hops, und Impro imitieren heißt hier: meine Moves sind task à toi – Differenz diktiert den Dialog. Das Staunen ist groß, der Jubel auch, und es bleibt nur eine Sehnsucht für Daheim: „wunschlos glückliches Anlehnen in der Feierabendposition“.