Berliner Festspiele, Immersion 4: Philippe Parenno. 12.07.2018, Martin Gropius Bau, Berlin.
Nein, ich will nicht „Eingehen und Eintauchen“ in ein alles vereinnahmendes Ganzes, das kein Außen, keine kritische Distanz und kein Gegenüber kennt. Dass Kunst mit Sinnlichkeit zu tun hat, wir nicht nur mit dem Kopf, sondern auch immer schon mit dem Körper denken, ist keine Entdeckung, plötzlich aber hüllen sich alle in „Immersion“, in „unmittelbares Erleben“ und die Gefälligkeit, sich in vermeintlich apolitischen Räumen (ästhetische Wahrnehmung) vielsagend auf drehenden Couches zu fläzen. Dabei ist es zu bezeichnend, dass die Kunst, die den Lichthof des Gropius Bau mit viel technischem Bohei ziert, mich viel mehr an Eingangshallen exzentrischer Shoppingmalls erinnert – und dahinter die Leute, die im Wettstreit um das beste Selfie mit fliegenden Fischen aus Helium irgendwie ziemlich „vermittelt“ aussehen. Ein Disney Land für Kulturbürger, leicht konsumierbar, intellektuell aufgeblasen und abgeschirmt (ohne Außen). Und keiner traut sich zu fragen, was mit „Immersion“ überhaupt gemeint ist…