Im Rahmen von Thomas Oberender / Tino Sehgal: Welt ohne Außen. Immersive Räume seit den 60er Jahren. Two-women-machine-show & Jonothan Bonici: TRANS–. 21.07.2018, Martin Gropius Bau, Berlin.
Im großen Stuhlkreis im Schliemann-Saal sitzend blicken wir in die Runde und auf vier reglos stehende Performer, die, etwas aus der Kreismitte gerückt, entweder nach oben oder geradeaus schauen. Nach einer Weile beginnt das Quartett, begleitet von Schlüsselrasseln und anderen, an- und abschwellenden Live-Sounds vom Mischpult, ihre und unsere Umgebung sprachlich einzufangen, indem sie den imposanten Raum von der Decke absteigend aus dem jeweiligen Blick beschreiben und sich minimal innerhalb des Kreises bewegen, um schließlich, mit Blickkontakt zu uns, auf dem Niveau der Stühle angelangt, spannungsvoll von der harmlosen‚ neutralen Beschreibung in eine direkt meinende überzugehen: „Sie blickt auf den Boden, zeigt leicht ihre Zähne, liebkost ihre Hände, ein zuckender Mund, ein wässriger Blick, ein starkes Kinn… ein Workaholic, hat gerade ihre Scheidung hinter sich, ist ein Mafiaboss…“. Und schließlich: „Sie trägt ein grünes Kleid, ein schmales, rot gepunktetes Tuch und verschiebt den Kopf abrupt von links nach rechts: ein Alligator“. Ich!