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Lina Gómez: A Passo Di Mulo. 16.07.2018, Tanzfabrik Wedding/ Uferstudios, Berlin.

Ein Abend wie in Watte gebettet und gleichzeitig wie ein Überhitzung entladender Donnerschlag. Plötzlich ist es laut, die Töne sind schräg und klirrend, aber als Echo in den Körpern der Tänzer*innen werden sie weich. Ich sehe nicht gut, kann aber fühlen und neben mir greift die Hand meiner Sitznachbarin nach derjenigen ihrer Mutter, als würde das Stück eine schlechte Nachricht überbringen oder einem einen Abgrund offenbaren, auf den man nicht gefasst war. Ich weiß nicht genau, woher es kommt noch wohin es geht, die Tänzer*innen gehen vorwärts und rückwärts, Gehen, das kein Gehen mehr ist, beständig über die Schwelle zum Rennen drängend, ohne irgendwo konkret hin zu wollen, in einer spiralförmigen Dynamik, die Fragen nach Zeit und Raum und den Beziehungen darin eröffnet. Und dann ist da plötzlich diese Last auf dem Rücken…

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